Titelverzeichnis CD 1:
01. Eugent Bushpepa: Mall 02. Sevak Khanagyan 03. Jessica Mauboy: We Got Love 04. Cear Sampson: Nobody But You 05. Aisel: X My Heart 06. Sennek: A Matter Of Time 07. Equinox: Bones 08. Alkeseev: Forever 09. ZiBBS: Stones 10. Eleni Foureira: Fuego 11. Mikolas Josef: Lie To Me 12. Michael Schulte: You Let Me Walk Alone 13. Rasmussen: Higher Ground 14. Amaia Y Alfred: Tu Cancion 15. Elina Nechayeva: La Forza 16. Saara Aalto: Monsters 17. Madame Monsieur: Mercy 18. SuRie: Storm 19. Ethno-Jazz Band Iriao: For You 20. Yianna Terzi: Oniro Mou 21. Franka: Crazy 22. AWS: Viszlat Nyar
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Titelverzeichnis CD 2:
01. Ryan O’Shaughnessy: Together 02. Ari Olafsson: Our Choice 03. Netta: Toy 04. Ermal Meta & Fabrizio Moro: 04. Non Mi Avete Fatto Niente 05. Leva Zasimauskaite: When We’re Old 06. Laura Rizzotto: Funny Girl 07. DoReDoS: My Lucky Day 08. Eye Cue: Lost And Found 09. Christabelle: Taboo 10. Vanja Radovanovic: Inje 11. Waylon: Outlaw In ‘Em 12. Alexander Rybak: That’s How You Write A Song 13. Gromee feat. Lukas Meijer: Light Me Up 14. Claudia Pascoal feat. Isaura: O Jardim 15. The Humans: Goodbye 16. Julia Samoylova: I Won’t Break 17. Jessika feat. Jenifer Brening: Who We Are 18. Sanja Ilic & Balkanika: Nova Deca 19. Lea Sirk: Hvala, ne! 20. Benjamin Ingrosso: Dance You Off 21. Melovin: Under The Ladder
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50 Jahre Eurovision Song Contest! Nein, natürlich geht der diesjährige ESC in seine 63. Runde, das erste Mal wurde er im Jahr 1956 ausgestrahlt. Aber für mich bedeutet die ESC 2018 ein rundes Jubiläum, weil ich im Frühjahr 1968 zum ersten Male vor der Glotze gesessen habe und mir den Wettbewerb, der damals noch offiziell „Grand Prix Eurovision De La Chanson Europenne“ hieß, angesehen habe. Für Deutschland ist damals übrigens die norwegische Sängerin Wencke Myhre mit “Ein Hoch der Liebe“ angetreten und sie landete damit in der Endabrechnung auf dem sechsten Platz. Gewonnen hat am 06. April 1968 die Spanierin MASSIEL mit dem minimalistischen Ohrwurm “La La La” vor dem Briten Cliff Richard und dessen Klassiker “Congratulations”.
Überhaupt, der diesjährige ESC könnte – was die bisherigen Studioaufnahmen aller teilnehmenden Länder betrifft – einer der qualitativ besten seit langem werden. Alexander Rybak, der sich die Krone 2009 aufsetzte, nimmt wieder teil. Mutig, mutig, ein Versuch von „Dana International“ ging 2011 deutlich in die berühmte Hose bzw blieb sogar im Halbfinale stecken. Johnny Logan konnte zwar 1987 nach siebenjähriger ESC-Abwesenheit zum zweiten Male gewinnen, aber das war damals eine gänzlich andere Zeit, in der die Konkorrenz noch nicht so groß war und der finale Sieger auch nicht von irgendwelchen pubertären Smartphone-Besitzern bestimmt wurde. Musikalisches Niveau spielte in den letzten Dekaden selten oder nur am Rande eine Rolle und schon alleine deshalb war es eine deftige Riesenüberraschung, dass im Vorjahr der portugiesische Sänger Salvador Sobral mit einer zarten Ballade den Wettbewerb gewonnen hat.
Neben dem norwegischen Violinisten-Songwriter Rybak schickt Albanien einen starken Rock Sänger ins Rennen, Israel präsentiert eine hochinteressante Alternative Pop Künstlerin, mit Jessica Mauboy tritt eine international renommierte Sängerin an für Australien und da stellt sich dann wieder die Frage <was haben die beim Eurovision Song Contest verloren?> und wenn die dabei sind, warum dann nicht Japan, Thailand, Neuseeland oder Haiti? Aber egal - auch für andere Länder sind in diesem Jahr ein paar gute Interpret(inn)en am Start, andere wiederum werden bereits im Halbfinale die Segel streichen müssen – natürlich kann die Studioaufnahme noch so gut sein, wenn es der Teilnehmer Live nervlich und gesanglich nicht hinbekommt, halbwegs zu überzeugen, wie das so oft der Fall gewesen ist mit den unerfahrenen Akteuren aus Deutschland, ist das oft einer der Gründe für das Versagen beim Contest. Weitere Teilnehmer, deren Studioaufnahmen nicht überzeugen konnten: Alekseev (Weißrußland) und ZiBZZ (Schweiz, ambitioniert-guter Beitrag, aber zu sehr am internationalen todgenudelten Radio-Pop orientiert, die gospel-poppige Nummer wird wahrscheinlich Live auch nicht so kraftvoll rüberkommen) stehen dafür beispielhaft.
Die „Großen Fünf“: Bei Deutschland muss man einfach abwarten, ob die „Ed Sheeran“-Kopie beim Publikum gut ankommt, ich finde den deutschen Beitrag wie bisher alle Songs von Michael Schulte eigentlich, farblos und langweilig. Aber ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen. Spanien versucht, den portugiesischen Erfolg des Vorjahres mit einer gefühlvollen Ballade zu klonen, aber ob die im Studio toll klingenden & komplexen Vocal Harmonien auch live so effektiv umgesetzt werden können, dass sie einen packen, wage ich zu bezweifeln. Frankreich? Ganz netter Chanson-Pop, aber auch irgendwo belanglos, damit lockt man heute sicherlich keinen mehr hinterm Ofen hervor. Gleiches gilt für den mit großem Brimborium angekündigten Beitrag von Großbritannien und wenn ich mir den anhöre, ist etwas Hoffnung da, dass Deutschland in diesem Jahr zumindest nicht den letzten Platz belegen wird. Italien bringt guten Italo-Pop aufs Parkett, aber ob dieser Song den Zeitgeist der smartphone-votenden Jugend“kultur“ trifft, bleibt zu bezweifeln. Egal – gefällt mir auf jeden Fall am besten von den „großen Fünf“, die wohl auch in diesem Jahr wieder kleinere Brötchen backen müssen. Auch das Siegerland Portugal wird nicht mehr den großen Erfolg wiederholen können, dafür klingt die sentimentale Fado-Ballade zu seicht.
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